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Tryker-Märchen und andere Geschichten...
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Written on: 13. 04. 2006 18:16
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wasari
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Habt ihr euch schon einmal überlegt, welche Geschichten Eltern auf Atys ihren Kinder erzählen?
An dieser Stelle möchte ich nach und nach eine Sammlung meiner Märchen, Fabeln und anderen Geschichten veröffentlichen.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie es zum Erzählen einer Geschichte kommt und eine könnte wie folgt aussehen...
"Mama, Mama, erzähl uns eine Geschichte!", die Zwillinge quengelten schon eine ganze Weile. Da Winterstürme über Fairhaven herzogen, konnten sie nicht nach draußen um zu spielen und ihnen wurde so langsam langweilig.
Ihre Mutter war mit der Verarbeitung feinsten Bernsteins und edelsten Samens zu Schmuck beschäftigt. Sie blickte nur kurz von ihrer Arbeit auf und fragte: "Welche Geschichte wollt ihr denn hören?"
"Das Märchen von Wasabuddel!" riefen die beiden, wie aus einem Munde.
"Schon wieder?", sie lächelte. "Das ist wohl eure Lieblingsgeschichte?! Dann hört mal zu!"
Sie wandte sich wieder der Kette zu, die sie gerade anfertigte und begann zu erzählen:
Nimm dir Zeit, um zu träumen.
Das ist der Weg zu den Sternen.
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Written on: 13. 04. 2006 18:22
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wasari
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Wasabuddel
Im schönen Seenland lebte einst ein Mädchen, dessen Vater ein Meister im Abbau der unterschiedlichsten Rohstoffe war. Schon früh zeigte er ihr den einen oder anderen Trick, wie die besten Rohstoffe zu finden seien und wie man sie am besten ausgräbt. Er wollte vermeiden, dass dem Mädchen zu häufig die Quellen ausgasten, wie es ihm selbst in seiner Jugend ergangen war. Der alternde Rohstoffabbauer war durch das zu häufige Einatmen der Gase unheilbar erkrankt und starb schließlich daran.
Er buddelte sein Leben lang… Quelle für Quelle… von einem Vorkommen zum nächsten… Tag für Tag…
Nach dem Tode ihres Vaters begann das Mädchen in seine Fußstapfen zu treten und während ihre gleichaltrigen Freunde auf die Jagd gingen, versuchte sie stetig ihre Fähigkeiten in der Rohstoffsuche und im Abbau weiter zu bilden. Auf ihrer Suche nach immer besseren Materialien erforschte sie die rohstoffreichen Gebiete in Winde der Musen, Ursprung und schließlich in Verzauberte Insel. Sie buddelte so viel, dass man sie überall nur noch Wasabuddel nannte.
Sie buddelte und buddelte… Quelle für Quelle… von einem Vorkommen zum nächsten… Tag für Tag…
Obwohl sie sich immer wieder mit ihren Freunden traf, war sie bei ihrer Arbeit die meiste Zeit allein und fühlte sich manchmal ziemlich einsam. Oft genug wenn ihre Hacke sich im gleichmäßigen Rhythmus in den Boden grub und nur durch gelegentliche Pflegemaßnahmen an der Quelle unterbrochen wurde, träumte sie davon, dass ihr Prinz auf einem stattlichen Mektoub angeritten käme und sich unsterblich in sie verlieben würde.
Doch das Buddeln ging weiter… Quelle für Quelle… von einem Vorkommen zum nächsten… Tag für Tag…
Eines Tages traf sie sich nach getaner Arbeit mit ihrer Schwester in der Bar von Fairhaven. Diese war dort mit einem Freund verabredet, einem stattlichen Matis, dem sie früher schon gelegentlich begegnet war. Man trank, scherzte und lachte und die leckeren, selbstgebackenen Muffins ihrer Schwester rundeten den gelungenen Abend noch ab.
Und das Buddeln ging weiter… Quelle für Quelle… von einem Vorkommen zum nächsten… Tag für Tag…
Schließlich war sie soweit, in den Lagunen von Loria nach Rohstoffen zu suchen. Da sie sich entschieden hatte, das Juwelierhandwerk zu lernen, konzentrierte sie sich auf die Vorkommen an Samen und Bernstein die sich im Norden des Sees befinden. Schnell hatte sie sich an die Wanderungen der Mobs gewöhnt. Sie erwarb sich eine gewisse Geschicklichkeit zwischen Armas und Wombais doch noch an die Quellen zu gelangen, ohne dass diese allzu oft explodierten oder ausgasten. Sie lernte an den Reaktionen dieser Mobs zu erkennen, wenn Fijoo auf seiner Jagd an den Vorkommen vorbei kam und konnte auch bald am Stand der Sonne oder der Sterne bestimmen, wann er auf seinem Weg zurück war.
Und so buddelte sie wieder… Quelle für Quelle… von einem Vorkommen zum nächsten… Tag für Tag…
Aller Erfahrung und Vorsicht zum Trotz war sie eines Tags abgelenkt bei ihrer Buddelei und Fijoo konnte sich ihr unbemerkt nähern. Sie sprang auf und wollte sofort einen Spruch der Unverwundbarkeit beschwören, doch es war zu spät. Mit zwei mächtigen Schlägen streckte der Große Blaue sie nieder und sie lag schwer verwundet im Sand. Wenn keine Rettung nahte, würde sie die Hilfe der Götter in Anspruch nehmen müssen, um nicht endgültig zu sterben. Sie rief um Hilfe in der Hoffnung, dass irgend jemand in der Region sie hören würde… keine Antwort. Gerade machte sie sich für die Wiederbelebung bereit, verärgert darüber, dass sie die Hilfe der Götter würde bezahlen müssen, da spürte sie, wie jemand heilende Zauber auf sie wirkte. Nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte, sah sie sich danach um, wer sie wohl gerettet hätte. Sie blinzelte nach oben gegen die Sonne und sah in ein paar grüne Augen in einem Gesicht mit edlen Zügen. Das Gesicht war umrahmt von blonden Haaren, die am Hinterkopf zu einem kleinen Schwänzchen zusammen gebunden waren. Es war der Matis aus der Bar, der ihr damals schon so sympathisch war. Er war kein Prinz und kam auch nicht auf einem Mektoub angeritten, aber so tief wie sie sich in die Augen blickten, machte ihr das überhaupt nichts aus.
Jetzt buddeln sie gemeinsam… Quelle für Quelle… von einem Vorkommen zum nächsten… Tag für Tag
Nimm dir Zeit, um zu träumen.
Das ist der Weg zu den Sternen.
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Written on: 26. 04. 2006 14:15
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wasari
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Rotröckchen
Es war einmal eine kleine Trykerin, die wollte gerne Juwelierin werden. Da sie die unterschiedlichsten Schmuckstücke herstellen wollte, beschloss sie in alle Länder zu reisen, um dort das jeweilige Schmuckhandwerk zu lernen.
Vor ihrer Abreise kleidete ihre Mutter sie noch einmal neu ein. Unter anderem erhielt sie einen wunderschönen roten Rock, der ihr liebstes Kleidungsstück wurde.
Sie schloss sich einer Handelskarawane Richtung Yrkanis in den Grünen Anhöhen an.
In Crystabell war der erste Halt der Karawane um weitere Waren mitzunehmen. Kaum angekommen, machte sich das Mädchen daran, ihren roten Rock mit größter Sorgfalt zu säubern. Auch in Avendale wurde Halt gemacht, um die Mektoubs mit den erstklassigen Waren des Seenlandes weiter zu beladen. Und auch hier wurde der rote Rock geputzt, bis er wie neu aussah.
Weiter ging es durch die Lagunen von Loria über die Festung Wirbeln am Großen See entlang bis zum Portal in das Land der Matis. Hier wurde erst einmal eine Rast eingelegt und wieder begann die kleine Trykerin ihren roten Rock zu reinigen. Sie wollte das neue Land schließlich mit eine äußerst sauberen Äußeren begrüßen.
Ihre Vorliebe für den roten Rock und das ständige Reinigen fiel den andern natürlich auf und schon bald wurde sie von allen nur noch Rotröckchen gerufen. Da sie auch in den Grünen Anhöhen ihre Angewohnheit beibehielt, blieb der Name an ihr haften.
Selbst als sie bei einem Juwelier in Yrkanis in die Lehre ging, nannte man sie immer noch so. Dort lernte sie mit großem Eifer und schon bald erhielt sie die höchsten Weihen, als sie die Schmuck-Riten durchführte. Von da an durfte sie auch die ersten kleineren Aufträge ausführen. So kam es schließlich, dass sie losgeschickt wurde, um einige Schmuckstücke für die Grünen Samen anzufertigen.
Ihr Meister warnte sie, dass sie auf ihrem Weg zum Lager der Grünen Samen durch ein Gebiet käme, in dem es von Ragussen und Ginkos wimmelte vor denen sie sich hüten müsse. Nun war es ein Ding, im Schutze einer Karawane durch Gebiete mit solch aggressiven Mobs zu ziehen und ein anderes, sich ganz alleine daran vorbei zu schleichen, ohne Schaden zu nehmen.
Mit einer gehörigen Portion Respekt vor diesen Jägern machte sie sich auf den Weg indem sie immer wieder inne hielt und nach ihnen spähte. So schlich sie sich zum Lager ihrer Auftraggeber und kam dort ohne Zwischenfall an.
Der Stammesälteste der Grünen Samen und der Botschafter der Karavan in deren Lager gaben ihr immer wieder neue Aufträge zur Schmuckherstellung. Dazu musste sie natürlich auch nach Rohstoffen suchen. Aber schon bald kannte sie die Stellen mit den besten Vorkommen und wusste auch, wie sie zu ihnen gelangte, ohne behelligt zu werden.
Eines schönen Tages im Frühling – und wir alle wissen wie schön der Frühling in Matis ist – war sie wieder unterwegs, um nach Bernstein zu suchen. Alles stand in voller Blüte und sie war betäubt von den Frühlingsdüften. Gedankenversunken war sie unterwegs zu den Bernsteinvorkommen und bemerkte nicht, wie das Rudel Ragusse hinter ihr immer größer wurde. Doch bald schnappte der erste zu. Sie drehte sich um und erblickt sechs oder sieben der gefährlichen Jäger und es schienen immer noch welche hinzu zu kommen.
Verzweifelt versuchte sie, sich mit ihrer Magie zu wehren, aber es waren zu viele. Fast hatte sie die Hoffnung schon aufgegeben, da schien auf einmal die Zeit still zu stehen. Die Ragusse wirkten plötzlich, als würden sie sich durch Honig bewegen. Mitten hindurch ging in normalem Tempo ein Mann, der eine ungeheure Ruhe ausstrahlte. Während er sich ihr näherte, hielt er bei jedem der Tiere inne und sprach leise einige Worte, worauf hin es den Angriff abbrach und ruhig von dannen trottete.
Als er sie erreichte, war kein Ragus mehr in der Nähe. Sie sahen sich eine ganze Weile schweigend in die Augen. Erst nach und nach nahm sie neben seinem fesselndem Blick den bronzenen Hautton wahr. Die Narben im Gesicht und an den Armen, die rituell wirkten, da sie zu regelmäßig waren um zufällig entstanden zu sein. Sein Haar war schwarz mit weißen Strähnen und im Nacken zusammen gebunden, hing es bis zwischen die Schulterblätter hinunter. Er überragte sie um ungefähr einen Kopf und trug eine blaue mittelschwere Rüstung nach Art der Fyros, die mit roten Applikationen versehen war.
"Ich passe ab jetzt auf dich auf!", durchbrach er ihrer beider Schweigen und es begann eine wundervolle Zeit.
Immer wenn sie unterwegs war, war er an ihrer Seite. Währen sie nach Materialien für ihren Schmuck suchte ging er auf die Jagd und bereitete das Essen vor. Oder er stand da und suchte die Gegend nach Räubern ab, vor denen er sie behüten musste. Wenn sie Abends ihre Schmuckstücke anfertigte, erzählten sie sich gegenseitig Geschichten aus ihrer Heimat. Sie vom unbeschwerten Leben in den Städten des Seenlandes und er vom harten Überlebenskampf in der Brennenden Wüste. Und wenn er es tat, bekamen seine strahlenden Augen einen zusätzlichen, ganz besonderen Glanz.
Eines Tages, das Mittagessen war gerade fertig geworden, fragte sie ein berittener Bote aus Pyr nach einer kleinen Stärkung. Sie luden ihn ein, sich zu setzen aber er wollte nur etwas mit auf den Weg nehmen. Er sei in Eile und müsse möglichst viele erreichen um ihnen zu verbreiten, dass in der Nähe von Pyr verstärkt Kitin-Patrouillen gesichtet wurden und eine Invasion wohl kurz bevor stehe.
Rotröckchen wusste genau, was in ihrem Gefährten gerade vor sich ging. Das Strahlen in seinen Augen war einem traurigen Schimmer gewichen. Erst widersprach er noch ihrem Vorschlag, nach Pyr zu gehen. Doch sie wusste genau, dass er sich immer Vorwürfe machen würde, wenn er nicht ginge. Schließlich willigte er ein, bestand aber darauf, dass sie nicht mitginge, um das Kind unter ihrem Herzen nicht zu gefährden.
So fertigte Rotröckchen noch zwei ganz besondere Anhänger an. In den einen Anhänger aus den besten Materialien der Brennenden Wüste wob sie unter magischen Worten eine Strähne seines Haares und der Anhänger nahm einen orange Ton an. Ebenso verfuhr sie mit einer Strähne ihren Haars und der Anhänger aus dem besten, was Aeden Aqueous zu bieten hatte, wurde blau. Sie gab ihm den Anhänger mit ihrem Haar und legten den Anhänger mit seinem Haar selbst an. Sollte einem von beiden etwas zustoßen, so würde es der andere daran merken, dass der Anhänger sich schwarz färbte.
Nach einem kurzen Abschied, bevor es sich beide noch anders überlegten, zerbrach er eine Rune für einen Pakt mit den Kami, um auf dem schnellsten Weg in seine Heimat zu gelangen.
Die Schlacht war heftig, Rotröckchen’s Anhänger änderte des öfteren die Farbe. Aber die Homins waren erfolgreich. Der Anhänger blieb am Ende orange.
So wartete sie auf seine Rückkehr. Aber er kam nicht. Sie fragte jeden, ob er ihn dort gesehen hätte und ob er wisse, wo er hingegangen wäre. Aber sie erhielt nie eine Antwort. Ihr Anhänger jedoch blieb orange.
Sie gebar Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen. Ihren Sohn benannte sie nach seinem Vater, denn es war abzusehen, dass er ihm einmal wie aus dem Gesicht geschnitten gleichen würde. Der Anhänger blieb orange.
Oft bedauerte sie, nicht mitgegangen zu sein und als die Kinder anfingen ihre eigenen Wege zu gehen, machte sie sich persönlich auf die Suche, denn der Anhänger, war immer noch orange…
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Written on: 30. 07. 2006 13:31
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wasari
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Der aufgeblasene Yubo
Ein Yubo saß mit seinem Kinde in der Landschaft, als er einen Bodoc erblickte, der gerade Futter suchte. Da wollte er gerne auch so groß sein und blies sich auf, so stark er nur konnte. "Bin ich nun auch so groß wie der Bodoc?", fragte der Yubo. "Nein.", antwortete der Wind. Da bließ er sich noch stärker auf und fragte abermals, ob er nun so groß sei. Der Wind antwortete wieder das selbe. Da blies er sich noch mehr auf, dass er zerplatzte.
Moral: Angeben und sich aufblasen macht aus einem kleinen Yubo noch lange keinen Bodoc
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Anmerkung: Diese bekannte Fabel wurde von meiner Tochter Babs nacherzählt und von mir beim Picknick an den Virginia-Fällen zum besten gegeben und jetzt noch einmal etwas angepasst.
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[This article was edited 2 times, at last 04.10.2006 at 13:03.]
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Written on: 04. 10. 2006 13:20
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wasari
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Die sieben Tryker (1)
Es waren einmal sieben Tryker, die wollten große Helden sein und auf Abenteuer wandern über ganz Atys. Damit sie auch gut bewaffnet wären ließen sie sich von Krabbe, die aus dem Land der Fyros stammend genauso heißblütig wie geschickt im Waffenhandwerk war, eine Pike herstellen die groß genug für sieben Homins war. Sie fassten die Waffe an und gingen hintereinander in einer Reihe. Da die Waffe versehentlich für sieben Fyros ausgelegt war und nicht für sieben Trykerlein, hatten sie noch Platz für einen Matis, der sich ihnen anschließen wollte. Voran ging Chandonis der Schöne Wortgewaltige, als der mannlichste unter ihnen; dann kam der Eldie, genannt der Grelle, ihm folgte Kerry das Auge, hierauf der Knor auch Schoki-Junky genannt, dann kam Jacky der Knirps, hernach ging Dyx der Flotte, dem folgte Rolfi der Fröhliche. Den Schluss bildete der Matis Chong der Bleiche Weise, da er am besten über alle hinweg sehen konnte. Diese Beinamen hatten fast alle ihre gute Ursache. Der Herr Chandonis wurde der Schöne Wortgewaltige genannt weil er wohl der bestaussehende Homin auf ganz Atys war und eine echte Konkurrenz für Mr. Atys und seine Wortgewalt war legendär. Der Grelle hatte einen ganz exklusiven Geschmack der sich insbesondere in der Farbwahl seiner Kleidung äußerte. Kerry das Auge erfasste jeden Bossmob auf unglaubliche Entfernung und wusste auch genau, wo er zu suchen hatte. Außerdem konnte er durch seine dauerhaften Aufenthalte in den Urwurzeln fast im Dunkeln sehen. Der Schoki-Junky zeigte immer seltsame Reaktionen, wenn er Schoki gegessen hatte. Dann war kein Gubeini vor ihm sicher und er erlegte so manche Frau… oder war es umgekehrt? Jacky war der kleinste und jüngste von ihnen. Dyx hatte immer einen flotten Spruch auf der Lippe und Rolfi’s Beiname sagt eigentlich schon alles aus. Nur warum Chong als Weiser bezeichnet wurde ist eher schleierhaft. Vielleicht hatte das mit dem weisen Einsatz seiner Geheimwaffe zu tun. Man war nämlich besser gewappnet, wenn er mal seine Schuhe auszog. Für einen Matis war er aber ganz umgänglich, wenn man vom Lamentieren über seine ständig wachsende Familie mal absieht.
Da sie erst überlegen mussten wonach sie Ausschau halten wollten, trafen sie sich zuerst in der Bar zu Fairhaven. Dort begegneten sie den Schwestern Rasi und Zelli, die ihnen Zelli’s selbst gebackenen Muffins als Stärkung reichten. Zelli wollte so gerne eine richtige Nahkämpferin werden, aber die Anforderungen dafür wurden immer höher geschraubt. Kaum hatte sie eine gewisse Erfahrung erreicht, so reichte diese nicht mehr dafür aus. Chong, der sich sofort in die süße Trykerin verliebte, versprach ihr fortan dabei zu helfen und tappte damit in die "Familienfalle". Von Stund an wurde er nur noch Schwagernispe genannt.
Rasi, die kleine Juwelierin, erzählte ihnen von ihrem verschollenen Liebsten und bat die verbliebenen Sieben, Ausschau nach ihm zu halten und Informationen über seinen Verbleib zu sammeln.
Nachdem sie sich besprochen hatten, brachen sie auf und blieben bereits am Stall zum ersten Mal verwundert stehen. Dort saß eine hoch gewachsene Zorai völlig reglos im typischen Schneidersitz. Sie sprachen sie an - keine Reaktion. Sie gingen um sie herum und konnten nicht einmal feststellen, ob sie überhaupt noch atmete. Jacky der Knirps bewarf sie schließlich mit Reis – nichts. Nach und nach fingen die anderen ebenfalls an, sie mit Reis zu bewerfen. Als schließlich nur noch der Kopf aus einem Reisberg heraus schaute, gaben sie es auf und machten sich auf den Weg nach Winde der Muse.
Sie wählten den Weg über das Grüne Tal, weil er ihnen abenteuerlicher erschien als einfach nur zu Schwimmen. Als sie den dortigen Außenposten passierten, nahmen sie erstaunt zur Kenntnis, dass dort schon wieder der Krieg erklärt war und zwar wieder von derselben einsamen Kriegerin wie schon ein paar mal zuvor.
In Winde der Muse angekommen, machte Kerry von seiner besonderen Fähigkeit Gebrauch und bald hatten sie Yberkan erspäht. Dyx machte den Vogel mit einer spöttischen Bemerkung auf sie aufmerksam und sogleich bemerkte dieser, dass Eldie noch bunter war als er selber und das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Es entbrannte ein wilder Kampf, in dessen Verlauf es sich zeigte, dass sie den Umgang mit der Sieben-Mann-Pike wohl besser noch üben sollten. Zog der eine hierhin, schob der andere dorthin. Wollte Chandonis nach oben stoßen, führte Rolfi die Pike mit einem fröhlichen Lachen nach links. Doch schließlich lag das Tier am Boden und die Sieben gönnten sich eine reichliche Verschnaufpause.
Fortsetzung folgt ...
[This article was edited 1 times, at last 04.10.2006 at 13:29.]
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Written on: 12. 10. 2006 07:21
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wasari
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Die sieben Tryker (2)
Ihr nächstes Ziel war der Ursprung und dort das Gebiet um Brunnen. Hier entdeckten sie Corrah, der genau so durch die Gegend flatterte wie zuvor Yberkan. "Wir haben Yberkan erlegt, so werden wir auch mit diesem hier fertig.", sprach Chandonis. So rückten sie, die Pike fest im Griff, auf Corrah vor. Wieder hatten sie Probleme, ihre Waffe zu selben Zeit in die selbe Richtung zu führen. Und so kam es wie es kommen musste. Sie lagen alsbald allesamt auf dem Boden. Beanil und Mattes waren in der Nähe dabei, ein paar Stingas für das Abendessen zu ernten. Gerade wollten sie die beiden bitten, sie zu heilen, da tauchte aus dem Nichts eine engelsgleiche, wunderschöne Matis mit den Insignien einer Oberschwester auf. Sie wob mit ihren Händen, die wohl noch nie eine Hacke in der Hand gehalten hatten, heilende Zauber auf die Sieben und stellte einen nach dem anderen wieder auf. Bevor die Trykerlein sich bedanken konnten, – sie standen alle mit offenem Munde da, die Schönheit bewundernd – war die Erscheinung auch schon wieder verschwunden. Nachdem die sieben Tapferen Beanil und Mattes gefragt hatten, ob sie etwas über den Verbleib von Rasi’s Liebsten gehört hätten, was verneint wurde, zogen sie weiter.
Ihr Weg führte die tapferen Tryker auch nach verzauberte Insel. Als sie dort die behäbigen Shalahs sahen meinten sie, dass diese wohl einfacher zu erlegen wären, als so ein herum flatternder Yber. "Schaut euch diese trägen Fellberge an!", rief Eldie. "Die können wir gar nicht verfehlen mit unserer Pike.", sprach Kerry. "Und so ein kuscheliges Fell würde sich gut vor meinem Kamin machen.", überlegte Chandonis. "Auf sie mit Gebrüll!", kommandierte der Knirps. - "Wagt es ja nicht!" klang es mit zarter aber nichtsdestotrotz bedrohlicher Stimme hinter ihnen. Als sie sich umdrehten sahen sie die kleine Rasi, die gerade dabei war nach Samen und Bernstein für ihr Schmuckhandwerk zu buddeln. "Wer meinen Shalahs weh tut, bekommt es mit mir zu tun.", drohte sie mit einem Blick, der ihnen eigentlich eine Warnung hätte sein sollen. "Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein.", lachte Dyx sie aus, "Los Jungs, lasst uns ein Fell für Chandonis Wohnung besorgen!" Das war zu viel. Mit zornesrotem Gesicht und hoch erhobener Hacke stürmte Rasi auf die sieben zu, die ihr Heil nur noch in der Flucht suchen konnten. "Bringt mir lieber Nachricht von meinem Liebsten!", rief Rasi ihnen noch hinterher.
Als sie schließlich außer Atem zum Stehen kamen, sich umschauend, ob ihnen auch keine Gefahr mehr drohte, beschlossen sie, in das Land der Zorai zu ziehen, um dort weitere Abenteuer zu erleben. Da es keinen direkten Weg aus dem schönen Seenland in den Dschungel gibt, mussten sie zuerst in die Urwurzeln. Kaum hatten sie das Portal von den Stränden der Freigiebigkeit in Richtung Länder von Umbra durchschritten, ertönte ein Schrei des Entzückens aus Knor’s Shoki gefülltem Munde. Mit einem "Guuuuubeinis!" stürmte er auf Harini zu und ward mit einem Streich nieder gestreckt. Chandonis rief noch: "Wir hauen keine Gubeinis!". Aber da war es schon längst zu spät. Da etliche von ihnen versucht hatten, Knor zu heilen, sah Harini wohl in allen Gegner und so kam es, dass es nicht lange dauerte, bis der gesamte Trupp wie tot am Boden lag. Und wieder erschien der übernatürlich schöne matisianische Engel und heilte sie mit seinen Zaubern. Auch diesmal brachten sie aus den offen stehenden Mäulern kein Dankeswort heraus bevor der Engel verschwand.
Vorsichtig geworden, schlichen sie weiter bis sie auf Rasi trafen, die im Yelkwäldchen auf der Suche nach Rohstoffen war. Aufgrund ihrer Erfahrungen wollte sie einen Bogen um sie herum mache, doch Rasi’s Zorn war längst verraucht und sie winkte ihnen fröhlich zu: "Habt ihr inzwischen etwas über meinen Liebsten heraus bekommen können?" "Leider nein.", erwiderte Rolfi mit einem tröstendem Lächeln, "Aber gib die Hoffnung nicht auf."
Fortsetzung folgt...
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Written on: 22. 10. 2006 20:25
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wasari
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Der kleine Frippo
Es war einmal ein kleiner Frippo, der liebte es, den ganzen Tag auf den üppigen Wiesen und in den schönen Wäldern des Vergänglichen Garten herum zu tollen.
Eines Tages kam wie so oft ein Trek des Weges, was ihn nicht weiter beunruhigte, da die Homins seinesgleichen für gewöhnlich in Ruhe ließen. Doch dieses Mal kam es anders. Bevor er es sich versah, wurde er gefangen genommen und sollte zukünftig einer Kaufmannstochter aus Fairhaven als Haustier dienen.
Die Gefangenschaft schmeckte dem kleinen Frippo überhaupt nicht und so begann er bei jeder Rast, die der Trek einlegte, heimlich an dem Seil zu knabbern, an welchem er mitgeführt wurde. Alsbald hätte ein Ruck genügt und er hätte in die Freiheit entfliehen können. Doch die Gegend im Geisterlabyrinth und die Tiere in den Lagunen von Loria waren so unheimlich, dass er keinen Mut dazu hatte. Erst als sie östlich von Fairhaven eine Insel mit lustigen, grau gestreiften Tieren erreichten, riss er sich los und versteckte sich in einem Bambusgebüsch.
Nachdem die Homins die Suche nach ihm erfolglos aufgegeben hatten und weiter gezogen waren, traute der kleine Frippo sich aus seinem Versteck. Die kleinen Yubos, wie sie sich nannten, erschienen ihm genauso gesellig, wie er und seine Geschwister. Daher entschloss er sich, mit ihnen bekannt zu werden und sprach sie an: "Hallo, ihr munteren Gesellen. Darf ich mich eurem Spiel anschließen?"
"Was bist denn du für einer?" und "Wie hässlich du bist!" wurde ihm erwiedert, denn er hob sich mit seinem weißen Fell von den anderen ab, wie ein bunter Yubo. "Du siehst ja furchtbar aus. Mit so einem wollen wir nichts zu tun haben!"
Traurig zog sich der kleine Frippo in seine Einsamkeit zurück. Tag für Tag beobachtete er die anderen und dachte voller Heimweh an glücklichere Tage im Vergänglichen Garten.
Hin und wieder verschlug es junge Homins auf die Insel, um ihr Geschick im Umgang mit der Elementarmagie zu üben oder einfach ihr Mütchen an den eher harmlosen Yubos zu kühlen. Nachdem der kleine Frippo das zwei- oder dreimal aus seinem Versteck beobachtet hatte, wollte er das nicht länger zulassen, weil es ihm nicht richtig erschien. Beim nächsten dieser Angriffe verließ er sein Versteck und begab sich mitten unter die Yubos. Schon erspähte der Homin den kleinen Frippo und sah in ihm ein besonders lohnenswertes Opfer, da er so einen Tier noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Kaum angegriffen, machte der kleine Frippo von seiner besonderen Fähigkeit gebraucht und entzog dem Homin sein komplettes Sap. Dieser sah sich aller Verteidigungsmöglichkeiten beraubt und war viel zu überrascht, um zu fliehen. Er musste den Attacken des kleinen Frippos Tribut zollen und schließlich seine Götter anrufen, damit sie ihn wiederbelebten.
Die Yubos aber umringten den kleinen Frippo und feierten ihn als ihren Helden. Von Stund an war er Teil ihrer Gemeinschaft und er tollte mit ihnen herum. Nur selten dachte er noch mit Wehmut an seine Heimat zurück, die er aber nie vergaß.
Irgendwo in Fairhaven schämt sich jetzt ein angehender Elementarmagier, von einem weißen Yubo niedergestreckt worden zu sein und eine Kaufmannsgöre macht ihrem Vater die Hölle heiß, weil er ihr von seiner Reise nichts mitgebracht hat.
[This article was edited 1 times, at last 22.10.2006 at 20:26.]
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Written on: 09. 02. 2007 08:10
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wasari
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Die sieben Tryker (3)
Wieder an das Tageslicht zurück gekehrt, wandten sich die tapferen Gesellen zunächst in Richtung Norden, bis sie schließlich das Nichts erreichten. Dieses Nichts war der belebtesten Ort, den sie je gesehen hatten. Kurz hintereinander trafen sie auf drei oder vier Jagdgesellschaften, die mühevoll mit mehreren gut trainierten Nahkämpfern, Magiern mit mächtigen Zaubersprüchen und einer ganzen Reihe von Heilern versuchen, große rote, weiß gepunktete Kolosse nieder zu ringen. Als sie dies beobachteten beschlossen sie, die Jagdgesellschaften nicht weiter zu stören und ihnen ihre Jagdbeute nicht streitig zu machen. Sie fragten nur kurz nach Rasis Liebsten, erhielten aber nie einen Hinweis.
Sie trafen dabei auch auf Chong und Zelli. Chong hatte sich in seinem Bemühen Zelli zu helfen eine richtige Nahkämpferin zu werden, ganz offensichtlich zu einem mächtiger Heiler entwickelt. Das Hallo war groß und sie wollten schon beginnen von ihren Abenteuern zu erzählen, als ein Hilferuf durch das Nichts tönte. Mit einem Satz schwang sich Chong auf sein Reitmektoub und galoppierte quer durch das Nichts, um dem Homin in Not wieder auf die Beine zu helfen.
Nachdem Chandonis Zelli für ihre Fortschritte gelobt hatte, wanderten sie weiter.
Plötzlich gab es ein Riesengebrüll hinter ihnen. Als sie sich umsahen erblickten sie den größten Kincher, der ihnen bisher untergekommen war. Sie fassten die Pike fest mit einer Hand und nahmen ihre Beine in die andere. Doch es war schon zu spät. Mit einem gewaltigen Blitz streckte Dai-den sie alle auf einmal nieder. Der fortgeschrittenen Heilkunst des Weisen gedenkend, rief Eldie nach ihm "Chooohong!" "Hilf uns!", rief auch Dyx. "Schaut doch… dort.", forderte Jacky sie auf, denn ein strahlendes Licht erschien und mit ihm die engelsgleiche Oberschwester. Und bevor sie noch das Galoppieren von Chongs Mektoub hörten waren sie alle geheilt und die Erscheinung war verschwunden.
Auf ihrem Weg sahen sie immer wieder Gubeinis und die anderen sechs hatten jede Mal die allergrößte Mühe, Knorr zu halten, der trotz des Erlebnisses immer wieder auf diese Wesen zu rannte. Da schlug Rolfi vor: "Lasst ihn uns zu unserer aller Sicherheit an die Pike binden" Also banden sie eine von Knorrs Händen an der Pike fest. Als sie das nächste Mal in die Nähe von Gubeinis kamen, zerrte Knorr so heftig an der Pike, dass sie beinahe gestrauchelt wären. "Vielleicht ist es besser, wenn Knorr sie nicht mehr sieht?", gab Kerry das Auge zu bedenken und sie verbanden ihm die Augen. Von da an schnüffelte Knorr ständig: "Ich rieche…ich rieche… ich rieche Gubeinifleisch." Und er wurde unruhig.
Als sie in die Nähe des Dorfes der Meister des Goo kamen, begegneten ihnen immer öfter Rohstoffabbauer und seltsamerweise saß hier auch dieselbe Zorai, die sie schon in Fairhaven gesehen hatten. "Ich hab’s doch gewusst!", lachte Dyx "Sie bewegt sich doch!" Sie grüßten sie und beschlossen, sie nach den Verbeib von Rasi’s Liebsten zu fragen. "Hallo Leute.", wurden sie mit einem fröhlichen Lachen, von einer wohlbekannten Stimme begrüßt. "Das habe ich auch schon versucht. Leider ohne Erfolg." Es war Rasi, die ihnen mit der Hacke in der Hand zu winkte. Sie ließen aber nicht locker und versuchten, die Zorai zu einer Reaktion zu bewegen. Am Ende opferten sie ihre Reisvorräte und hinterließen eine weiße Pyramide mit blauer Spitze.
Fortsetzung folgt
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Written on: 19. 11. 2007 23:26
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wasari
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Apfelbäumchen
Heute kann niemand mehr nachvollziehen, wie es eigentlich wirklich begann. Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere. Die letzte Kitin-Invasion lag Jahre zurück und die Homins beschäftigten sich mehr mit sich selbst, als mit dem gemeinsamen Feind. Die Außenposten waren hart umkämpft und inzwischen begannen die Anhänger der Kami-Fraktion bereits in den Grünen Anhöhen Fuß zu fassen. Andere schlossen sich zu Gruppen zusammen, um den Banditen und allen voran ihren Anführern das Leben schwer zu machen. An diesem Tag jedoch sollte sich alles ändern.
Wie jeder weiß, fördern die Bohrer auf den Außenposten die verschiedensten Materialien aus den Tiefen von Atys, die uns allen auf die eine oder andere Weise in die Lage versetzen, besser für den Kampf gegen die Kitins gewappnet zu sein.
Sowohl Jena als auch Ma-Duk sannen darüber nach, was sie uns sonst noch als Hilfe zur Verfügung stellen konnten und aus dem Gemenge dieser Gedanken entstand etwas ganz besonderes. Allerdings gab es dieses Ding – es hatte noch keinen Namen – nur in einfacher Ausführung.
Ein Nebeneffekt des Entstehungsprozesses war, dass die Ressourcen, die Atys am Laufen hielten dabei fast völlig erschöpft wurden und dadurch die Zeit nahezu zum Stillstand kam. Die Homins und die Tiere bewegten sich wie in Zeitlupe und nur das Denken verlief in normaler Geschwindigkeit. Viel zu selten verfiel ganz Atys für kurze Zeit in einen tiefen Schlaf nach dem alles fast wieder normal war – leider hielt dies immer nur für kurze Zeit an.
Viele Homins fühlten sich in dieser Zeit von ihren Göttern verlassen, viele wanderten ab in andere Welten und nur wenige Unentwegte hielten aus. Tatsächlich war es so, dass die Götter sich um dieses Ding stritten, um es ausschließlich ihren Anhängern zugute kommen zu lassen, und sich dabei kaum um ihre Schutzbefohlenen kümmerten. Im Laufe dieses Streits passierte es dann, dass weder Ma-Duk noch Jena dieses Ding festhalten konnten und es ihren Händen entglitt. So fiel es herab und landete, bedingt durch den zähen Zeitablauf, sanft im Schnee der Grünen Anhöhen.
Dort lag es, ungefähr so groß wie eine Faust, rund und leuchtend rot in der weißen Pracht. Eine hochgewachsene, hübsche Matis bemerkte das leuchtende Rot und ging in quälend langsamen Schritten darauf zu. Sie hob das Ding auf und betrachtete es lange. Es hatte eine glatte Oberfläche und roch so appetitlich süß, das sie es wagte hinein zu beißen. Es war wie eine Offenbarung und sie kam zu der Erkenntnis: Dies ist ein Apfel. Und mehr noch… bei allem was die Homins zu dieser Zeit zu erleiden hatten, erkannte sie durch den Apfel, dass es für die ganze Hominheit Hoffnung gab. Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden würde. Sie fasste den Entschluss, dass ganz Atys davon erfahren müsse.
Da der Apfel so wunderbar schmeckte, aß sie ihn komplett auf, bewahrte aber die Samen, die sich darin befanden sorgfältig in ihrer Tasche.
Am nächsten Tag begann sie damit, die Samen in den Boden zu setzen und jedes Mal, wenn sie das machte, tat sie es der ganzen Welt kund. Nach und nach schlossen sich ihr immer mehr Homins an, die zarten Pflänzchen der Hoffnung zu gießen und zu pflegen. Seit dieser Zeit wachsen überall auf Atys Apfelbäumchen und jedes Mal, wenn du an einem vorbei kommst, weißt du dass es immer noch Hoffnung gibt, egal wie schlimm dir die Situation gerade erscheint. Irgendwann werden wir alle die Früchte dieser Hoffnung genießen können. In der Zwischenzeit läuft das Leben wieder fast normal und wir genießen die leckeren Äpfel und alles was sich daraus zaubern lässt.
[This article was edited 2 times, at last 24.11.2007 at 11:47.]
Nimm dir Zeit, um zu träumen.
Das ist der Weg zu den Sternen.
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Written on: 03. 12. 2007 08:54
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wasari
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Das Mädchen und der Büchsenmacher
Am Rande eines kleinen Dorfes lebte einst ein alter Büchsenmacher. Obwohl er ein angesehenes Mitglied der Dorfgemeinschaft war, war er etwas eigenbrödlerrisch und meist mürrisch. Andererseits konnte er, wenn sich die Dorfgemeinschaft an kalten Wintertagen im Versammlungszelt traf, die spannendsten Geschichten erzählen. Oft schrieb er diese Geschichten auch auf und legte diese Schriften zum Nachlesen aus.
Eines schönen Tages las sich eine junge Dorfbewohnerin diese Schriften durch und fand dabei etwas, dass nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hatte. Es war ein Hinweis wo weitere Geschichten und Notizen des Büchsenmachers im Versammlungszelt zu finden seien. Mit Interesse sah sich die junge Frau diese Notizen an.
Darin wurde etwas über den Büchsenmacher erwähnt, was wohl niemand aus dem Dorf wusste.
Die junge Frau sprach zunächst mit ihrer Familie über diese Entdeckung, bald aber auch mit ihrer besten Freundin und dem Dorfältesten. Der Dorfälteste bat sie, mit niemandem sonst darüber zu reden und so verpflichtete sie auch ihre Familie zum Schweigen.
Die Jahre vergingen und fast hatte sie das Ganze vergessen.
Da sie ein offener Homin war und die mürrische Art des Büchsenmachers nicht gelten lassen wollte suchte sie das eine oder andere Mal das Gespräch mit ihm. Dabei sprach sie auch durchaus mal Dinge an, die sie persönlich betroffen machten.
Kurz nach einem dieser Gespräche, sprach sie der Büchsenmacher an. Er habe mit dem Dorfältesten gesprochen, weil sie sich so seltsam verhielte. Dabei habe er von ihrer Entdeckung erfahren. Sie hätte kein Recht gehabt mit irgend jemandem darüber zu sprechen. Jetzt müsse er wohl das Dorf und das Land verlassen und nie wieder zurück kehren.
Die junge Frau war total geschockt. Sie war sich keiner Schuld bewusst gewesen und jetzt löste ihr Handeln so etwas furchtbares aus. Eines der ältesten Dorfmitglieder sollte wegen ihr nicht mehr unter ihnen weilen?
Immer wieder, wenn die Dorfbewohner über den Büchsenmacher sprachen, durchfuhr es sie und sie wurde immer verzweifelter. "Ich muss die Konsequenzen ziehen.", dachte sie und verließ schließlich das Dorf.
Sie hielt sich jedoch in der Nähe des Dorfes auf und versuchte weiterhin mit den Bewohnern auf die Jagd zu gehen, andere Länder zu besuchen oder auch nur ein Schwätzchen zu halten.
Das Verlassen des Dorfes machte aber überhaupt nichts besser. Im Gegenteil, sie fühlte sich furchtbar einsam. In der Einsamkeit wurde ihr aber auch klar, dass sie ja eigentlich gar nichts falsch gemacht hatte. Die Notizen waren für alle zugänglich gewesen. Warum hätte sie mit niemandem darüber reden dürfen, wenn derjenige hätte selbst darauf stoßen können.
Also beschloss sie, sich darum zu bewerben, wieder in die Dorfgemeinschaft aufgenommen zu werden, zumal sie alle Dorfbewohner die sie traf einluden wieder zu kommen, egal was sie getan hätte.
Schließlich war es soweit, dass sie wieder aufgenommen wurde, was für sie einer der glücklichsten Tage ihres Lebens war. Sie freute sich sehr, dass sie wieder am Dorfleben teilhaben durfte, war aber lange Zeit nicht mehr ganz so offen wie zuvor.
Nur dem Büchsenmacher, der zwar selten zu sehen war, aber wohl doch noch im Dorf lebte, ging sie wenn möglich aus dem Weg. Zu tief waren die Wunden, die seine Worte bei ihr geschlagen haben. Vielleicht, eines Tages....
(Chronologisch gehört die Geschichte vor das Apfelbäumchen, aber ich habe lange überlegt, ob ich sie überhaupt veröffentliche.)
[This article was edited 1 times, at last 03.12.2007 at 09:05.]
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